Frankfurt, 5. Juli 2024

Über 400 Schüler*innen zum Thema mentale Gesundheit

Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag im vierten Jahr

95% wünschen sich den sspt auch im nächsten Jahr


Die 2-tätige Veranstaltung stand unter dem Motto "Von Schüler*innen für Schüler*innen" und bot einen Safe Space für alle Teilnehmenden, in dem alle Fragen rund um psychische Erkrankungen offen gestellt werden konnten.

Veranstalter*innen waren auch dieses Jahr der StadtschülerInnenrat Frankfurt (SSR) gemeinsam mit dem gemeinnützigen Sozialunternehmen tomoni mental health und unterstützt durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft.

Am 4. Juli nahmen Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8-10 teil, während am 5. Juli die Jahrgangsstufen E-Phase bis Q4 sowie Schüler*innen der Berufsschulen eingeladen waren.

Die Resonanz war auch dieses Jahr wieder so groß, dass nicht alle Angemeldeten teilnehmen konnten: 49 Schulen – 17 mehr als im Vorjahr – waren durch ihre Schüler*innen vertreten, sowohl aus Frankfurt als auch darüber hinaus. Insgesamt wurden über 440 Anmeldungen für 400 Plätze registriert.

Unterstützung gab es auch von prominenter Seite: Oberbürgermeister Mike Josef übernahm zum zweiten Mal die Schirmherrschaft des sspt. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Alex Meier, die Fußball Legende von Eintracht Frankfurt, bereicherten die Veranstaltung mit Videobotschaften und hoben die Bedeutung der Themen mentale Gesundheit und gegenseitige Rücksichtnahme hervor.

Die Moderation übernahmen die Stadtschülersprecher*innen Luka Ivanovic und Anna Russom und musikalisch wurde beide Tage von der Studierenden-Jazz-Band “Das Hutmacher Trio” umrahmt.

Ein eigens hierfür geschultes 4-köpfiges Awareness-Team war jederzeit für seelische und körperliche Belange ansprechbar.

Eröffnet wurden beide Tage durch Alix Puhl, der Mitgründerin von tomoni mental health. Sie ermutigte die Schüler*innen, ihre Erfahrungen, Fragen und Ängste in den insgesamt 10 Workshops offen zu teilen, denn ihre Erfahrung hat gezeigt: Reden hilft.

Der Kinder- und Jugendpsychotherapeut Jörn-Gabriel Schmidt gab den Schüler*innen grundlegende Informationen zu psychischen Erkrankungen und Suizidalität mit und räumte in seinem Vortrag mit Mythen hierzu auf. Sein Vortrag fand großen Anklang bei den Schüler*innen, da er auf Augenhöhe mit den Teilnehmer*innen sprach, komplexe Themen verständlich erklärte und auf die vielen Fragen unmittelbar einging.

In den Workshops konnten die Schüler*innen aus verschiedenen Themen wählen, darunter:

  • “Hinter den Kulissen der Psychiatrie”
  • “1001 Fragen an Betroffene”
  • “ADHS: Fakt und Vorurteil”
  • “Sexualität, Identität und Outing: Umgang und Unterstützung lernen”
  • “Mein Leben als das Gespenst einzog: Kindheit und Jugend mit psychisch kranken Eltern”.
  • "Trauer nach einem Suizid - Kann die Zeit alle Wunden heilen?"
  • "Mental Health - Eine Betriebsanleitung für gute und für schlechte Tage"
  • "Mach, was du möchtest. Aber mach auch Therapie, ok?"

Ergänzt wurde das Angebot durch einen Workshop der Polytechnischen Gesellschaft sowie des hessischen Kultusministeriums, in dem Verbesserungsvorschläge zur psychischen Gesundheit an Schulen besprochen wurden.

Zusätzlich zu den Workshops hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, Wünsche an Schulleitungen zu äußern. Diese werden zu Beginn des neuen Schuljahres in einem offenen Brief an alle Schulleitungen in Frankfurt übermittelt, um positive Veränderungen in den Schulen anzustoßen.

Die positive, offene und zugewandte Atmosphäre und die Erlebnisse an diesen Tagen wurden von allen Teilnehmer*innen sehr geschätzt. Sie konnten, ihren eigenen Aussagen nach, viele praktische Tipps mit nach Hause nehmen, wie sie sich selbst und anderen in schwierigen Situationen helfen können.

tomoni und der SSR freuen sich im Ergebnis sehr, dass sich 95% der Teilnehmer*innen wünschen, dass es auch nächstes Jahr einen sspt geben wird und würden diesen auch an ihre Freund*innen weiterempfehlen.